SEO – Alle wollen auf Platz 1. Eine fundierte Kosten-Nutzen-Analyse

von Lars Strempel  - November 21, 2024

Im Marketing-Mix des Online-Marketings ist die Auswahl an Plattformen und Tools enorm groß. Jedes Jahr taucht eine neue Plattform aus dem Nichts auf und möchte bespielt werden, weil sie als das nächste große Ding gilt. Die Abhängigkeit von allen Plattformen ist dabei nahezu gleich: Befriedige den Algorithmus und passe dich an, dann läuft es auf unserer Plattform super.

Warum ich als Grundlage für alle Plattformen immer eine nachhaltige SEO-Strategie für entscheidend halte, erkläre ich in diesem Artikel. Aber das darf gerne jeder für sich selbst entscheiden. Es kommt nämlich darauf an, was mein Unternehmen ist und was ich mit den Inhalten vorhabe.


Warum ist SEO für meinen wirtschaftlichen Erfolg so wichtig?

SEO (Search Engine Optimization) ist nicht nur ein technisches Werkzeug, sondern eine strategische Disziplin, die den langfristigen Erfolg von Unternehmen maßgeblich beeinflusst. Die digitale Welt wird von Suchmaschinen dominiert, allen voran Google, und Sichtbarkeit auf diesen Plattformen ist entscheidend.

Doch die Arbeit an guten Rankings bei Google (idealerweise Seite 1, Platz 1 oder 2) bringt, sobald sie als feste Strategie betrieben wird, auch Herausforderungen mit sich. Themen wie Abhängigkeit und Verbindlichkeit rücken dabei stärker in den Fokus. Auf der einen Seite wird Ihr Fleiß belohnt, und Sie schaffen es mit viel Zeit- und Kostenaufwand, Ihre Seite für bestimmte Suchbegriffe – also Keywords – auf die begehrte erste Seite zu bringen.

Hier eine kontroverse Ansicht zu den Vorteilen von SEO in einer kurzen Übersicht.

Hier checke ich 5 Fakten zu SEO:

  1. Langfristige Sichtbarkeit: Anders als bezahlte Werbung wirkt SEO nachhaltig. Einmal optimierte Inhalte können über Monate oder Jahre hinweg organischen Traffic generieren.

    -> Das stimmt nur teilweise, da der Algorithmus von Google – abhängig von Updates zu den Richtlinien des Unternehmens – sowie der Wettbewerb, der bekanntlich nie schläft, darüber entscheiden, wie lange Sie mit Ihrem Keyword auf Ihrer favorisierten Ranking-Position bleiben.
  2. Kosteneffizienz: Organischer Traffic ist kostenlos. Mit einer durchdachten SEO-Strategie können Unternehmen Werbekosten erheblich reduzieren.

    -> Der Traffic ist zunächst kostenlos. Falls ich jedoch ein sehr spezifisches Keyword (Suchbegriff) mit wenig Wettbewerb wähle, stellt sich die Frage, ob überhaupt jemand mein Produkt benötigt. Bin ich Künstlerin oder Schriftstellerin und lebe von „Veröffentlichungen“, kann SEO kostengünstig sein. Im starken Wettbewerb auf der Plattform Google jedoch kostet es Zeit und Geld, den Traffic auf der Webseite oder Landingpage aufrechtzuerhalten.
  3. Markenautorität: Eine starke Positionierung in den Suchergebnissen steigert das Vertrauen in die Marke. Nutzer assoziieren Top-Platzierungen mit Qualität und Relevanz.

    -> Vertrauen in die Marke entsteht nur, wenn die Erwartungen an die Marke erfüllt oder übertroffen werden. Dies geschieht in der Regel durch Interaktion mit einem Menschen oder dem Produkt selbst – etwas, das Google physisch nicht leisten kann. Dennoch stimmt der zweite Punkt: Das Suchverhalten zeigt, dass Angebote auf Seite 1 bei Google mehr Klicks erhalten als schlechter positionierte.
  4. Zielgerichteter Traffic: SEO sorgt dafür, dass die richtigen Kunden – also diejenigen, die aktiv nach Lösungen suchen – auf Ihre Seite gelangen.

    -> SEO sorgt vielmehr dafür, dass Personen, die eine Suche starten, Antworten oder Inhalte zum entsprechenden Thema erhalten. Ob diese Personen kaufen, vergleichen, testen oder einfach nur Wissen erlangen möchten, bleibt unklar. Daher sprechen wir eher von Interessenten.
  5. Konkurrenzvorteil: Unternehmen, die SEO ignorieren, verlieren wertvolle Marktanteile an Wettbewerber, die in Suchmaschinen besser sichtbar sind.

    -> Hier muss klar unterschieden werden: Wenn Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung eine hohe Nachfrage bei Google hat und SEO nicht Teil Ihrer Marketing- und Vertriebsstrategie ist, verlieren Sie wertvolle Anteile. Falls diese Anteile jedoch in Ihrem Umsatz relevant sein sollen, wäre es sinnvoll, nach Abzug der Investitionskosten für SEO zu prüfen, was Ihnen letztlich als Margenanteil verbleibt.

Muss ich jemanden für SEO einstellen?

Viele Unternehmen versuchen, SEO „nebenbei“ zu betreiben, indem sie diese Aufgabe an andere Abteilungen oder externe Agenturen delegieren. Doch dieser Ansatz reicht in der heutigen, wettbewerbsintensiven Online-Welt nicht aus. Hier sind die Gründe, warum eine feste Vollzeitstelle für SEO unverzichtbar ist:

1. Es ist ein kontinuierlicher Prozess

Suchmaschinen ändern regelmäßig ihre Algorithmen, Inhalte müssen ständig optimiert und neue Keywords recherchiert werden. Eine einmalige Optimierung reicht nicht aus. Ein Vollzeitmitarbeiter kann sich kontinuierlich um diese Aufgaben kümmern und Trends frühzeitig erkennen. Ebenso benötigen Sie Profisoftware z.B. von SISTRIX oder SEMRUSH um Ziele und Umsetzungen miteinander regelmäßig zu matchen.

2. Tieferes Verständnis für das Unternehmen

Ein interner SEO-Experte hat in der Regel ein besseres Verständnis für die Produkte, Zielgruppen und Unternehmensziele als externe Agenturen. Es sei denn, die externe Agentur stellt Mitarbeiter*innen bereit, die ausschließlich für Ihr Unternehmen zuständig sind.

Auch in diesem Fall erfordert dies jedoch eine inhaltliche Einarbeitung, die wiederum Aufwand auf Ihrer Seite verursacht. Dieses interne Wissen ermöglicht gezielte Optimierungen, die sich direkt positiv auf den Geschäftserfolg auswirken.

3. Schnelligkeit und Flexibilität

Externe Partner benötigen oft mehr Zeit, um Änderungen umzusetzen. Wöchentliche Regelmeetings, Krankheitsfälle oder Urlaubszeiten müssen dabei unbedingt eingeplant und mit genügend Vorlauf kontrollierbar bleiben. Interne Mitarbeiter*innen hingegen können morgens beim regelmäßigen Check der Website Veränderungen schnell erkennen und sofort gegensteuern.

Sie sind in der Lage, direkt auf neue Anforderungen zu reagieren, z. B. bei Produkteinführungen oder wichtigen Kampagnen.

4. Datenbasierte Entscheidungen

SEO erfordert eine tiefgehende Analyse von Daten – angefangen bei Google Analytics über Keyword-Recherchen bis hin zur Wettbewerbsanalyse. Anschließend ist der strukturierte Aufbau von Artikeln mit sinnvollen Überschriften und einer Mindestanzahl an Wörtern notwendig. Ist dies umgesetzt, muss der didaktische Aufbau stimmen, und es sollte auf Details wie Trackbacks, Pingbacks sowie insbesondere den Aufbau von Backlinks geachtet werden.

Bei Onlineshops kommt ein weiterer wichtiger Aspekt hinzu: die rechtliche Einhaltung aller gesetzlichen Anforderungen. Achten Sie bei der Auswahl eines externen Dienstleisters oder neuen Personals im eigenen Haus darauf, dass entsprechendes Vorwissen und Fachkenntnisse vorhanden sind.

Eine feste Stelle im Unternehmen gewährleistet, dass diese Aufgaben kontinuierlich betreut werden und die gewonnenen Daten strategisch genutzt werden können. So bündeln Sie das Know-how direkt Inhouse und machen sich unabhängiger von externen Partnern.


Sind die SEO Mitarbeiter*innen denn wirklich ausgelastet?

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob es nur einer oder mehrerer Personen im Unternehmen bedarf, die sich mit SEO auseinandersetzen. Wenn Sie am Anfang einer SEO-Strategie stehen, arbeiten Sie zunächst am Fundament. Dazu gehören nicht nur die fachlichen SEO-Skills, sondern auch die technischen Anforderungen an das „System Webseite“.

Hier gibt es etliche Vorgaben zu beachten: die Geschwindigkeit der Webseite, ein responsives Design als Grundlage für die Nutzer, Verlinkungen, Fehlerseiten sowie die Konnektivität und Schnittstellen zu Ihrem Vertriebsprozess. Anfragen müssen dabei genau nachgehalten und effizient abgearbeitet werden.

Die Aufgaben interner SEO-Experten sind vielfältig und reichen weit über die reine Keyword-Optimierung hinaus. Dazu gehören:

  • Technische SEO: Optimierung der Website-Struktur, Ladezeiten und mobilen Benutzerfreundlichkeit. In diesem Bereich müssen Sie nicht nur Ihre Kunden, sondern auch Google zufriedenstellen. Das technische SEO ist mit einer der wichtigsten Grundlagen. Plattformen großer Betreiber haben einen sehr hohen Fokus auf die technische Anforderung. Auch CMS Betreiber wie Joomla, WordPress, Typo3 und Conto achten immer mehr auf Ladezeiten und Performance.
  • Content-Strategie: Planung und Erstellung von Inhalten, die sowohl für Suchmaschinen als auch für Nutzer relevant sind. Ihre Erfahrung kann Ihnen hier zugutekommen: Sammeln Sie alle Fragen, die von Ihren Kundinnen aufkommen, und machen Sie daraus informative Inhalte, die Ihre Produkte und Dienstleistungen ergänzen. So vermitteln Sie Ihren Kundinnen das Gefühl, bei Ihnen genau richtig zu sein.
  • Linkbuilding: Aufbau eines hochwertigen Backlink-Profils. Diese Methode erfordert eine gute Vorbereitung, gründliche Recherche, eine durchdachte Planung und vor allem Geduld. Nicht jede wichtige Plattform möchte auf andere Webseiten verlinken. Manche bieten dies jedoch kostenlos an. Achten Sie darauf, nur mit themenrelevanten Webseiten zusammenzuarbeiten, die seriöse Inhalte bieten und eine große Reichweite besitzen.
  • Monitoring und Reporting: Kontinuierliche Analyse der SEO-Performance und Ableitung von Maßnahmen. Denken Sie an das zentrale Ziel: „SEO – Alle wollen auf Platz 1.“ Neben Ihnen gibt es viele weitere Anbieter, die ebenfalls versuchen, ihre Webseiten mit SEO weit oben zu platzieren – oder sich den Weg mit Google Ads erleichtern. Beides kann eine sinnvolle Strategie sein. Mithilfe Ihres Monitorings sehen Sie genau, was auf Ihrer Webseite und im Wettbewerb passiert.
  • Koordination: Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen wie Marketing, IT und Vertrieb, um SEO in alle Bereiche des Unternehmens zu integrieren. Diese Abteilungen werden Sie für die Erstellung und Umsetzung von Inhalten benötigen. Der Vertrieb gibt Ihnen zudem das Ziel vor, wie hoch die Kosten pro Lead sein dürfen, damit dieser sich noch rentabel in der Marge niederschlägt.

Ein Beispiel aus der Praxis

Ein mittelständisches, produzierendes Unternehmen, das Maschinen für bestimmte Branchen im Lohnauftrag fertigt oder fertige Produkte produziert, entschied sich, in das Thema SEO zu investieren und eine Vollzeitstelle dafür zu schaffen. Innerhalb eines Jahres konnten durch diese neue Position beeindruckende Erfolge erzielt werden:

  • 50 % mehr organischer Traffic: Durch gezielte Optimierungen stieg die Zahl der Besucher auf der Website erheblich an. Dieses Wachstum zeigt, dass die verbesserte Positionierung in den Suchmaschinen mehr Menschen auf die Seite führte.

    Allerdings stellte sich heraus, dass nur ein kleiner Anteil der Besucher konkret nach einem neuen Dienstleister suchte. Das verdeutlicht: Mehr Traffic allein ist ein guter Indikator, aber nicht jeder Klick führt automatisch zu einem direkten Geschäft.
  • 28 % Umsatzsteigerung: Der gesteigerte Traffic führte dennoch zu einer deutlichen Umsatzsteigerung von 28 %. Warum war dieser Effekt so stark? Zu Beginn konnte das Unternehmen den ersten Schwung neuer Anfragen, die durch die SEO-Maßnahmen generiert wurden, noch nicht vollständig einordnen. Diese Anfragen wurden aufgenommen und in Aufträge umgewandelt.

    Mit der Zeit wird sich dieser Anstieg jedoch auf ein stabiles Niveau einpendeln. Weitere Umsatzsteigerungen sind möglich, wenn die SEO-Strategie kontinuierlich weiterentwickelt und durch neue Ansätze ergänzt wird.
  • Verbesserte Markenwahrnehmung: Die Website des Unternehmens erschien bei relevanten Suchanfragen nun auf den ersten Seiten von Google. Diese verbesserte Sichtbarkeit stärkte das Vertrauen der potenziellen Kund*innen.

    Sie erkannten, dass sie es mit einem professionellen Unternehmen zu tun haben, das nicht nur die eigenen Produkte und Dienstleistungen im technischen Detail versteht, sondern auch auf die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden eingeht. Dies trug maßgeblich dazu bei, die Marke des Unternehmens als zuverlässigen Partner in der Branche zu etablieren.

Warum interne SEO-Strukturen entscheidend sind: Eine Lektion aus der Praxis

Vor neun Jahren hatte ich das Vergnügen, einen der größten Onlinehändler für Parkett, Boden, Laminat und Zubehör kennenzulernen. In einem Gespräch fragte ich ihn, warum er nach Jahren der Zusammenarbeit mit einem externen Partner den Wechsel zu einer internen SEO-Mannschaft vollzogen hatte. Seine Antwort war verblüffend ehrlich und humorvoll: „Ich wollte von meinem Zuhälter wegkommen, der mir ständig neues Koks angedreht hat.“

Was er meinte, war die Abhängigkeit seines Umsatzes von einem externen Dienstleister, die sich wie eine Sucht anfühlte. Dazu kamen immer neue Spielregeln, bei denen er nicht wusste, ob sie auf geänderten Google-Vorgaben basierten oder auf schlecht laufenden internen Prozessen und Strukturen beim Dienstleister. Bei einem zweistelligen Millionenumsatz, der online generiert wurde, war dieser Zustand nicht akzeptabel.

Sein Tipp: „Immer alles intern aufbauen! Niemals abhängig sein.“

SEO Agenturen: Eine Ergänzung, kein Ersatz!

Agenturen können durchaus eine wertvolle Unterstützung sein, doch sie ersetzen keine interne SEO-Stelle. Die Arbeit mit externen Partnern bringt Einschränkungen und Herausforderungen mit sich:

  1. Abhängigkeit von externen Strukturen:
    Der Erfolg Ihres Online-Geschäfts liegt in den Händen eines Dienstleisters, der möglicherweise nicht dieselben Prioritäten setzt wie Sie. Strategien können sich verzögern oder ineffizient umgesetzt werden.
  2. Geringeres Verständnis für Ihr Unternehmen:
    Externe Partner kennen Ihre Produkte, Zielgruppen und Geschäftsziele nicht so gut wie ein internes Team. Dies kann zu weniger präzisen Optimierungen führen.
  3. Zusätzlicher Aufwand für Einarbeitung:
    Jede neue Strategie oder Anpassung erfordert von Ihnen Zeit und Energie, um den Dienstleister in die spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens einzuarbeiten.
  4. Höhere Kosten auf lange Sicht:
    Während Agenturen zunächst günstiger erscheinen können, steigen die laufenden Kosten für deren Leistungen schnell an – ohne dass das Wissen in Ihrem Unternehmen bleibt.

Fazit – SEO ist eine Investition in die Zukunft

Eine nachhaltige SEO-Strategie ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit in der digitalen Wirtschaft. Die Schaffung einer festen Vollzeitstelle für SEO stellt sicher, dass diese Strategie konsequent umgesetzt wird und langfristig Früchte trägt. Unternehmen, die diese Investition tätigen, profitieren von einer stärkeren Online-Präsenz, höheren Umsätzen und einem klaren Wettbewerbsvorteil.

Handlungsaufforderung:
Überlegen Sie nicht länger – schaffen Sie heute eine SEO-Stelle in Ihrem Unternehmen und sichern Sie sich die Spitzenplätze in den Suchmaschinen von morgen!

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