Veränderung ist ein oft diskutiertes Thema, insbesondere in der Führungsebene. Viele fragen sich, ob Führungskräftetrainings wirklich etwas bewirken oder ob sie nur theoretische Konzepte vermitteln, die im Alltag kaum Veränderung bringen.
Aus meiner Erfahrung als Coach und ehemaliger Geschäftsführer weiß ich, dass echte Veränderung nur dann passiert, wenn man bereit ist, sich den Herausforderungen zu stellen und aktiv an sich zu arbeiten. In diesem Podcast möchte ich die Frage aufgreifen:
Was braucht es eigentlich, um sich wirklich zu verändern?
Meine These lautet: Veränderung geschieht nicht durch Trainings allein, sondern durch die Bereitschaft, sich selbst und seine Herangehensweise kritisch zu hinterfragen.
Die Notwendigkeit von Veränderung in der Führung
In der ersten Folge meines Podcasts habe ich eine Menge Feedback erhalten, darunter auch kritische Kommentare wie: „Führungskräftetraining bringt doch nichts, es ist nur Theorie, und danach bleibt alles beim Alten.“ Diese Rückmeldung höre ich oft und sie spiegelt die Skepsis vieler wider, dass Trainings wenig Einfluss auf das tatsächliche Verhalten im Alltag haben. Aber ist das wirklich so?
Veränderung beginnt nicht mit einem Training, sondern mit der inneren Bereitschaft, etwas ändern zu wollen. Ohne diese Bereitschaft wird auch das beste Führungskräftetraining wirkungslos bleiben. Ich selbst habe in internationalen Konzernen stundenlange theoretische Schulungen erlebt, die zwar beeindruckende Zertifikate lieferten, aber im Alltag keine spürbare Verbesserung brachten.
Das Problem ist, dass die Motivation oft fehlt. Die Frage lautet: Willst du wirklich etwas verändern? Und wenn ja, was genau?
Schmerz vermeiden oder Freude erfahren?
Ein wichtiger Punkt, den ich in meinen Coachings immer wieder anspreche, ist die Frage: „Willst du Schmerz vermeiden oder Freude erfahren?“ Dieses Prinzip, das von Freud und anderen Philosophen formuliert wurde, zeigt, dass die meisten Menschen erst dann zur Veränderung bereit sind, wenn der Schmerz zu groß wird. Wenn du in einer Abteilung arbeitest, in der der Frust über Kollegen und Projekte immer größer wird, führt dieser Schmerz oft zu einer inneren Entscheidung: „So kann es nicht weitergehen!“
Andererseits gibt es Menschen, die Veränderung aus einem positiven Antrieb heraus anstreben – sie wollen Freude und Erfüllung erfahren. Diese Menschen haben ein emotional aufgeladenes Ziel vor Augen. Sie brennen für ihre Vision und arbeiten leidenschaftlich daran, sie zu erreichen. Das sind die sogenannten „Gamechanger“.
Sie sind langfristig erfolgreich, weil sie nicht nur für ihre Arbeit brennen, sondern auch die Bestätigung von außen erhalten, dass sie auf dem richtigen Weg sind.
Wann sind Führungskräftetrainings sinnvoll?
In meinen Coachings höre ich oft die Frage: „Macht Führungskräftetraining überhaupt Sinn?“ Meine Antwort lautet: Es kommt darauf an. Führungskräftetrainings und Coachings sind dann sinnvoll, wenn sie auf konkrete Probleme und Ziele ausgerichtet sind. Wenn du in ein Training gehst, ohne vorher zu wissen, was du eigentlich verändern willst, wird es kaum etwas bringen.
Ich frage meine Kunden immer: „Was muss ab morgen anders sein, damit du weißt, dass das Training erfolgreich war?“ Diese Frage zwingt dazu, sich konkrete Ziele zu setzen. Ohne klare Ziele und die Bereitschaft, an den eigenen Verhaltensmustern zu arbeiten, bleibt alles beim Alten. Es reicht nicht, einfach nur im Training zu sitzen und neue Theorie zu lernen – du musst bereit sein, das Gelernte aktiv umzusetzen.
Wenn es um fachliche Themen geht – wie Prozesse, Strukturen und Abläufe – dann sind Gruppen-Trainings sinnvoll. Aber wenn es um persönliche Themen geht, wie die Art und Weise, wie du mit deinen Kollegen oder Mitarbeitern umgehst, dann empfehle ich immer ein Einzelcoaching.
In solchen Einzelgesprächen kannst du tief in deine eigenen Verhaltensmuster eintauchen und diese gezielt verändern.
Die Rolle des Einzelcoachings
Ein Einzelcoaching bietet den Raum, persönliche Themen in einem geschützten Rahmen zu besprechen, ohne dass Kollegen involviert sind. Wenn es um Veränderungen im persönlichen Verhalten geht, ist es oft nicht hilfreich, dies in einer Gruppe zu tun. Es besteht das Risiko, dass private Themen an die Öffentlichkeit gelangen und das Verhältnis zu den Kollegen belastet wird.
In einem Einzelcoaching kannst du dich ehrlich mit deinen Herausforderungen auseinandersetzen, ohne Angst vor negativen Folgen. Ich frage meine Kunden oft: „Was trägst du zur aktuellen Situation bei?“ Diese Frage zwingt dich, Verantwortung für dein eigenes Verhalten zu übernehmen, anstatt die Schuld nur bei anderen zu suchen.
Oft sind es kleine Verhaltensweisen, die große Auswirkungen haben. Wenn du diese erkennst und veränderst, kann das einen enormen Unterschied in deinem Arbeitsalltag machen.
Fazit: Veränderung erfordert Mut und Eigenverantwortung
Zusammenfassend lässt sich sagen: Führungskräftetrainings sind dann sinnvoll, wenn sie auf konkrete Ziele ausgerichtet sind und die Bereitschaft zur Veränderung vorhanden ist. Veränderung passiert nicht von allein – sie geschieht erst, wenn du dich aktiv dafür entscheidest. Meistens wird diese Entscheidung durch großen Schmerz oder durch den Wunsch nach Freude und Erfüllung ausgelöst.
Wenn du in einem Veränderungsprozess steckst und das Gefühl hast, Unterstützung zu brauchen, kann ein Coaching eine wertvolle Hilfe sein. Im Einzelcoaching lassen sich persönliche Themen gezielt angehen und aufarbeiten. Veränderung ist jederzeit möglich – du musst nur den Mut haben, den ersten Schritt zu machen und dich der Herausforderung zu stellen.
Ich freue mich auf eure Kommentare und Rückmeldungen. Schreibt mir gerne, was ihr aus Führungskräftetrainings und Coachings mitgenommen habt und wie sie euer tägliches Handeln beeinflusst haben.