Pass auf was du tust! Führung steht unter Beobachtung!

von Lars Strempel  - September 5, 2024

Ja, hallo und herzlich willkommen zu dieser neuen Folge. Heute geht es darum, warum du als Führungskraft ein Vorbild sein solltest und warum es wichtig ist, dass du dich fachlich auskennst. Ich habe dir dazu eine kleine Geschichte mitgebracht, die ich selbst erlebt habe. Sie hat mich in meiner Vorstellung von Führung nachhaltig geprägt und zeigt, wie wichtig es ist, als Führungskraft nicht nur respektiert zu werden, sondern auch als Vorbild anerkannt zu sein.

Eine Geschichte aus der Praxis

Die Geschichte führt uns zurück ins Jahr 2003. Ich arbeitete damals in einer Fertigungshalle, in der eine 25 Meter lange Maschine Tapeten produzierte. Ich war als Aushilfsarbeiter in den Sommerferien dort und erlebte immer wieder, dass der Maschinenführer die Maschine zu schnell laufen ließ. Das führte regelmäßig dazu, dass die Mechanik überhitzte, Ketten sich verhakten oder das Papier riss.

An einem Tag sollte eine große Charge von 18.000 Papierrollen produziert werden. Die Maschine war bereits in Betrieb, als ein älterer Herr, den ich nicht kannte, die Halle betrat. Er trug dunkle Jeans, ein weißes Hemd und wirkte mit seiner breiten Brust und grimmigen Miene sehr autoritär, obwohl er alle freundlich begrüßte. Als er die stehende Maschine bemerkte, warf er nur einen kurzen Blick auf das Problem und sagte dem Maschinenführer: „In 30 bis 45 Minuten sollte alles wieder laufen.“

Sofort wurde die Schlosserei gerufen, um die Reparatur durchzuführen. Bei 40 Grad Celsius in der Halle kletterten die Männer hoch, um die notwendigen Arbeiten durchzuführen. Nach etwa 35 Minuten kam der ältere Herr zurück und fragte: „Wie sieht’s aus, Jungs?“ Doch die Reparatur gestaltete sich schwieriger als gedacht. Da nahm der Mann die Sache selbst in die Hand: Er krempelte seine Hemdsärmel hoch, zog Handschuhe, Helm und Sicherheitsweste an und kletterte selbst auf die Maschine.

Führung durch Vorbild

Obwohl er schon längst in der Geschäftsführung war, scheute er sich nicht davor, selbst Hand anzulegen. Er erklärte den Schlossern jeden Arbeitsschritt genau, und nach etwa 30 Minuten war die Maschine wieder einsatzbereit. Der Maschinenführer startete die Maschine, und sie lief problemlos an.

Was ich dabei besonders beeindruckend fand, war, dass der Mann nicht nur die technische Lösung fand, sondern seine Mitarbeiter mitnahm und ihnen geduldig erklärte, wie sie das Problem beim nächsten Mal selbstständig lösen könnten. Er nutzte die Situation als Lernmoment. Eine Stunde später kam er frisch geduscht in einem neuen weißen Hemd zurück und bat darum, dass die Schlosser eine Arbeitsanweisung für zukünftige Zwischenfälle erstellten.

Ein Vorbild für alle

Diese Situation hat mir gezeigt, was es bedeutet, als Führungskraft ein Vorbild zu sein. Der Mann war sich nicht zu schade, selbst in einer schwierigen Situation mit anzupacken und zeigte damit, wie wichtig Fachwissen und Erfahrung sind. Die Schlosser waren beeindruckt, weil sie sahen, dass ihr Chef auch nach Jahrzehnten im Unternehmen immer noch bereit war, mit ihnen zusammenzuarbeiten und sie weiterzubilden.

Für mich war das ein prägendes Erlebnis. Es zeigt, dass du als Führungskraft nicht nur delegieren solltest, sondern auch in der Lage sein musst, selbst Verantwortung zu übernehmen, wenn es nötig ist. Dies stärkt nicht nur deine Glaubwürdigkeit, sondern auch den Teamgeist und das Vertrauen deiner Mitarbeiter.

Fazit: Fachliches Wissen und Vorbildfunktion

Zum Schluss bleibt mir zu sagen: Als Führungskraft musst du fachlich kompetent sein und in der Lage, selbst Teil der Lösung zu werden. Du stärkst dadurch dein Team und zeigst, dass du das, was du sagst, auch lebst. Dein Vorbild prägt das Verhalten deiner Mitarbeiter und schafft eine Atmosphäre, in der sie wachsen und sich entwickeln können.

Das war meine kleine Geschichte zum Thema Führung. Ich hoffe, du hast aus dieser Folge etwas mitgenommen und verstehst, warum es so wichtig ist, als Führungskraft sowohl menschlich als auch fachlich stark zu sein.

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