Wahnsinn, Wahrheit und Wirklichkeit: Führung zwischen Emotion und Realität

von Lars Strempel  - November 29, 2024

Willkommen zu Leadership Deluxe, deinem Podcast für Führung und persönliche Weiterentwicklung. Wir sind mittlerweile bei Folge 11 angelangt – Wahnsinn, Wahrheit und Wirklichkeit. Heute sprechen wir darüber, wie du als Führungskraft den Spagat zwischen Emotion und Rationalität meistern kannst. Ich teile mit dir Beobachtungen aus Unternehmen, persönliche Erfahrungen und Beispiele aus der Wirtschaft, um dir einen klaren Blick auf diese drei Ebenen zu ermöglichen.

In dieser Podcast-Folge geht es um drei zentrale Begriffe, die Führungskräfte besonders in Krisensituationen immer wieder herausfordern: Wahnsinn, Wahrheit und Wirklichkeit. Wie unterscheiden wir zwischen subjektiven Wahrnehmungen, emotionalem Chaos und der objektiven Realität? Und wie finden wir als Führungskräfte einen Weg, der sowohl die Unternehmensziele als auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt? Diese Fragen klären wir heute anhand konkreter Beispiele und persönlicher Erfahrungen.

Wahnsinn in der Führung: Emotionen außer Kontrolle

Wahnsinn in der Führung entsteht oft in Krisensituationen. Es ist die Tendenz, hoch emotional zu reagieren, anstatt sachlich zu überlegen, was das Beste für das Unternehmen und die Mitarbeiter ist.

Ein persönliches Beispiel:
In vielen mittelständischen Unternehmen mit 500 bis 1.000 Mitarbeitern erlebe ich regelmäßig, wie Führungskräfte Entscheidungen treffen, die mehr von ihrer eigenen Angst und Unsicherheit getrieben sind, als von der Realität. Sie denken: Wie rette ich meinen eigenen Status? Wie schütze ich mein Gehalt oder meine Position? Das führt dazu, dass Prozesse blockiert werden und das Unternehmen in einen Teufelskreis gerät.

Das Problem dabei ist, dass diese emotionalen Entscheidungen selten den Unternehmenszielen dienen. Sie sind oft kurzsichtig und lösen keine der langfristigen Herausforderungen.


Wahrheit: Die subjektive Realität der Führungskraft

Jeder von uns hat seine eigene Wahrheit – geprägt von unseren Erfahrungen, unserem Ego und unseren Werten. Das wird besonders deutlich, wenn Führungskräfte ihre persönliche Sichtweise als universelle Wahrheit darstellen.

Ein Beispiel:
Ein Manager könnte glauben, dass ein bestimmter Mitarbeiter schlecht arbeitet, weil er eine negative Erfahrung mit ihm gemacht hat. Diese „Wahrheit“ wird dann nicht mehr hinterfragt. Stattdessen verteidigt die Führungskraft diese Wahrnehmung mit Aussagen wie: „Ich habe das doch selbst gesehen.“

Das Problem?
Diese subjektive Wahrheit ist oft weit entfernt von der objektiven Wirklichkeit. Es fehlt die Bereitschaft, andere Perspektiven einzunehmen und eigene Annahmen zu überprüfen.


Wirklichkeit: Die gemeinsame Basis für rationale Entscheidungen

Die Wirklichkeit ist das, worauf wir uns alle einigen können. Es sind die harten Fakten – wie Umsatzzahlen, Marktanalysen oder Feedback von Mitarbeitern. Führungskräfte, die ihre eigene Wahrheit regelmäßig mit der objektiven Wirklichkeit abgleichen, schaffen eine Grundlage für klare und strategische Entscheidungen.

Ein Beispiel aus der Wirtschaft:
Die Automobilindustrie befindet sich in einer tiefgreifenden Transformation. Umsatzeinbrüche, volle Lager und unklare Perspektiven auf Elektromobilität stellen viele Unternehmen vor Herausforderungen. Dennoch agieren einige Führungskräfte, als würde die Party ewig weitergehen – eine Denkweise, die ich als Wahnsinn bezeichne.

Die Wirklichkeit hingegen ist klar: Es gibt weniger Bestellungen, weniger Nachfrage, und Unternehmen müssen sich anpassen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.


Warum Wahnsinn und Wahrheit oft von der Wirklichkeit abweichen

Hier ist der Knackpunkt: Führungskräfte sind oft so sehr mit ihrem eigenen Überleben beschäftigt, dass sie den Blick für das große Ganze verlieren. Entscheidungen werden auf Basis von Emotionen oder subjektiven Wahrheiten getroffen, anstatt die tatsächliche Situation zu analysieren.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Ich habe mit einem Unternehmer gesprochen, der sein Unternehmen durch mehrere Krisen geführt hat. Er sagte: „Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um klarer zu sehen.“ Dieser Rückschritt ist wichtig, um sich auf die Wirklichkeit zu konzentrieren, anstatt in einem emotionalen Hamsterrad gefangen zu bleiben.


Fazit: Wie du als Führungskraft den Fokus bewahrst

Um als Führungskraft erfolgreich zu sein, musst du regelmäßig prüfen, wo du stehst. Frag dich:

  1. Bin ich im Wahnsinn? 
    Lasse ich mich von meinen Emotionen treiben?
  2. Beruht meine Entscheidung auf einer subjektiven Wahrheit? 
    Ist meine Wahrnehmung wirklich korrekt?
  3. Was ist die objektive Wirklichkeit? 
    Welche Fakten liegen vor, und wie beeinflussen sie die Situation?

Denke daran: Die Wirklichkeit ist oft unbequem, aber sie bietet die Grundlage für nachhaltige Entscheidungen. Nur wenn du den Mut hast, dich der Realität zu stellen, kannst du den Wahnsinn in den Griff bekommen und deine eigene Wahrheit hinterfragen.


Hast du schon einmal erlebt, wie Wahnsinn, Wahrheit und Wirklichkeit in deiner Führung kollidiert sind?
Ich freue mich über dein Feedback! Schreib mir eine Nachricht, teile deine Geschichte oder hinterlasse einen Kommentar. Und wenn dir diese Folge gefallen hat, aktiviere die Glocke, gib mir eine Bewertung oder kontaktiere mich direkt.

Das war Folge 11 von Leadership Deluxe – vielen Dank fürs Zuhören, und bis zum nächsten Mal!

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